Frauen im Mittelpunkt der Musik im Judentum, Christentum und Islam vom Mittelalter bis zum Barock.
„MUSIK IST DIE SPRACHE GOTTES“ schrieb der islamische Mystiker Djelaleddin Rumi vor etwa 800 Jahren. Musikerinnen und Musiker – Instrumentalisten, Sänger und Solisten – lassen sakrale Musik von Muslimen, Christen und Juden gemeinsam erklingen. In diesem Programm dreht sich alles um Musik für den EINEN. Dabei bleibt das musikalische Credo ohne Grenzen: Hier treffen barockes Gottesverständnis auf Sufi-Musik, aramäische Kirchenlieder auf byzantinische Chöre, sephardische Gebete auf Hallelujas und armenische Sakral-Musik.
Sie alle sprechen auf der Bühne eine gemeinsame Sprache, die für umfassenden gegenseitigen Respekt steht. Sie spielen für Versöhnung statt Spaltung. In unserer wütenden, oftmals von Angst, Wut und Hass bestimmten Zeit setzen sie ein Zeichen der Hoffnung, der Toleranz und der Verständigung.
„Es gibt Momente, da könnte man die Ausführenden einfach umarmen!“ Toccata – Alte Musik aktuell
FEMINA
Außergewöhnliche Frauen stehen im Vordergrund der vierten Auflage von „Music for the One God“.
Ob Eva, die Ur-Mütter in der Thora, Maria, Sara oder Fatima: in den Heiligen Schriften der großen Religionen finden sich viele starke Frauen, die auffallend positiv dargestellt werden. Doch sie lebten im Kontrast zu ihrer historischen und politischen Umgebung, die geprägt war von patriarchalischen, meist auch feudalistischen Strukturen.
Frauen wie Maria, Maria Magdalena, Sara oder Fatima, die „Powerfrauen“ des Judentums, Christentums und Islams, können den heutigen Frauen als Vorbilder und Zeuginnen einer geschlechtergerechten Religion dienen.Diese Frauen, Mütter und Schwestern inspirierten viele Dichter, Komponisten und natürlich auch viele Maler und Bildhauer. So entstanden zahlreiche unsterbliche Meisterwerke, die uns heute noch berühren.
Die Besungenen
Fatima (606-632), die Tochter des Propheten Muhammed, die ihren beiden Söhnen Hasan und Huseyn Schlaflieder sang. Maria Magdalena, die wichtigste Frau im Leben Jesu, die er nach dem apokryphen Text der Pistas Sofia nach seiner Auferstehung als Apostelin aussandte, als Vermittlerin der wahren Lehre. Magdalena und Maria, die Mutter Jesu, inspirierten viele Komponisten – unter Ihnen Bach – zu wunderbarer Musik.
Die Komponistinnen
Frauen wie Kassia (Byzans ca. 810 – 865), die erste uns bekannte Komponistin, von der ca. 50 Hymnen erhalten sind. Hildegard von Bingen (1098-1179), Dichterin, Komponistin und natur- und heilkundige Universalgelehrte. Barbara Strozzi (1619-1677), Sängerin, Komponistin und Kurtisane. Ihre feurige Musiksprache reflektiert Liebe und Leid.
Die Musik
Frühe hebräische und byzantinische Gesänge, arabische und europäische Musik des Mittelalters und sakrale Musik des Barockzeitalters bilden den Kern unseres Programmes. Die Marienlieder (Cantigas de Santa Maria), Lieder von Franz von Asissi (Lauda die Cortana), Musik von Hildegard v. Bingen, Barbara Strozzi, Giovanni Felice Sances (Stabat Mater), assyrische, aramäische und sefardische Gesänge sowie Sufimusik.